Purpose – Warum Hybrid mehr als ein Buzzword ist
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Purpose – Warum Hybrid mehr als ein Schlagwort ist
Ist Hybrid nur ein neuer Trend? Und was haben die unterschiedlichen Lebensrealitäten unserer Mitarbeiter:innen damit zu tun? Unser MDI-Trainer und Partner Peter Grabuschnig teilt in seinem neuen Rise-Kurs sein ganzes Wissen zum Thema Hybrid Leadership.
Er bietet einen reflektierten Blick auf dein Führungsverhalten in Zeiten von neuer Arbeit, neuem Arbeitsort und zunehmender Flexibilität. In diesem Blogartikel stellen wir dir die erste Säule des 3P-Modells vor – Purpose. Viel Spaß beim Lesen!
Was bedeutet Hybrid überhaupt?
Auch wenn das Wort Hybrid in verschiedenen Kontexten unterschiedliche Bedeutungen haben kann, ist eines klar – Hybrid ist eine Mischung aus zwei oder mehr Komponenten. Wenn wir von Hybrid sprechen, meinen wir eine Kombination aus verschiedenen Arbeitsplätzen, wie z. B. dem Büro, dem Homeoffice oder sogar dem Ausland.
Aber wenn wir ehrlich sind, ist Hybrid immer noch nicht perfekt. Deshalb empfehle ich, darüber nachzudenken, wie man unseren Mitarbeiter:innen in Zukunft mehr Flexibilität ermöglichen kann.
Auf wen und was wirkt sich dieser hybride Lebensstil also aus?
1. Auf uns selbst:
In vielen Unternehmen kann man inzwischen selbst entscheiden, ob man von zu Hause oder im Büro arbeitet. Das hat unsere Flexibilität deutlich erhöht.
2. Das Team:
Es ist nicht mehr so einfach wie früher, mit den Kolleg:innen zu sprechen oder eine kurze Kaffeepause einzulegen. Auch bei der Planung der Bürozeiten ist es wahrscheinlicher, dass man andere ausschließt, indem man Gruppen bildet oder bestimmte Kolleg:innen meidet.
3. Führung:
Dies geht weit über die Teamebene hinaus. Sie erfordert eine transparente Kommunikation, klare Ziele und ein starkes Engagement für das Unternehmen. Die Aufrechterhaltung der Leistung und vieles mehr wird von dir als Führungskraft erwartet.
4. Unternehmen:
Viele Unternehmen überlegen bereits, was Hybrid für sie bedeutet und welchen Nutzen sie daraus ziehen können. Ein internationaler Kunde, den ich beraten habe, hatte sogar das produktivste Jahr nach der Umstellung auf ein hybrides Setup.
Ein anderer Kunde beschloss, die Anzahl der Bürogebäude auf 60 % zu reduzieren. Das ist jedoch keine nachhaltige Lösung, da es Tage gibt, an denen mehr Menschen ins Büro gehen wollen.
Warum sollte ich mich als Führungskraft mit der Führung eines hybriden Teams befassen?
Laut McKinsey können etwa 45 % der weltweiten Belegschaft in hybriden Arbeitsverhältnissen arbeiten. Ob es uns gefällt oder nicht, für diese 45 % spielt die neu gewonnene Flexibilität eine enorme Rolle bei der Vereinbarkeit von Arbeit und Leben.
Hybrid ist auch aus evolutionärer Sicht spannend – wir haben das Zeitalter der Landwirtschaft, das Zeitalter der Industrialisierung und die Arbeiterbewegung durchlaufen. Heute bestimmen unsere Computer und Smartphones, wann und wo wir arbeiten.
Indem wir selbst entscheiden, wo wir arbeiten, können wir unser Arbeits- und Privatleben viel besser in Einklang bringen. Und nicht nur das, auch andere Aspekte haben sich verbessert:
1. Die Technik:
Wir mussten lernen, mit neuen Technologien umzugehen, und jetzt funktionieren Dinge, die wir vor ein paar Jahren nicht für möglich gehalten hätten. Zum Beispiel die Teilnahme an einem Online-Workshop mit dem gesamten Team von zu Hause aus.
Aus technischer Sicht hat sich in den letzten Jahren viel getan. Einige neue Technologien wie VR werden unsere Zusammenarbeit in Zukunft noch weiter digitalisieren. Damit wäre es zum Beispiel möglich, sich in einem virtuellen Raum in 3D zu treffen, anstatt nur zweidimensional auf den Laptop zu schauen.
Andere Entwicklungen wie KI oder Augmented Reality revolutionieren ebenfalls die Art und Weise, wie wir aus der Ferne zusammenarbeiten.
2. Mitarbeiter:innen:
Wir kommen um eine hybride Arbeitsweise nicht mehr herum – vor allem, weil unsere Mitarbeiter:innen dies fordern und sogar damit drohen, zu kündigen, wenn sie nicht in einer flexiblen Umgebung arbeiten können. Wer heute ein attraktiver Arbeitgeber sein will, muss sich also genau überlegen, was er von seinen Mitarbeiter:innen im Büro braucht, wo Flexibilität sinnvoll ist und was er ihnen bieten kann.
Schauen wir uns nun die individuellen Lebensrealitäten unserer Teammitglieder genauer an…
Menschen haben unterschiedliche Erwartungen und Lebenskonzepte und ihr Job muss zu ihnen passen. Wenn er nicht passt, sucht man sich einen anderen Job. Die Tatsache, dass viele Aspekte unserer Arbeit von Maschinen übernommen werden können, gibt uns mehr Gestaltungsspielraum.
Die klassische Leistungsgesellschaft, die viele Überstunden fördert und auf Präsenz setzt, ist zunehmend überholt.
Eine Microsoft-Studie hat gezeigt, wie es um das hybride Arbeiten bei den Arbeitnehmer:innen bestellt ist und welche individuellen Präferenzen sie haben. Zwei von 10 Befragten würden gerne ausschließlich vom Büro aus arbeiten. Dies kann verschiedene Gründe haben, wie z.B. das Gefühl der Einsamkeit zu Hause.
Überraschenderweise wollen 3 von 10 überhaupt nicht ins Büro zurückkehren. Dies könnte z. B. auf Pflegeverpflichtungen zurückzuführen sein. Die Hälfte der Befragten wünscht sich eine Kombination. Einige bevorzugen einen Home-Office-Tag pro Woche, während andere gerne mehr davon hätten. Diese Zahlen geben uns eine Vorstellung davon, mit wie vielen verschiedenen Lebensrealitäten wir als Führungskräfte heute jonglieren müssen.
Der One-Size-Fits-All-Ansatz ist nicht mehr möglich und es gibt keine einheitliche Lösung, die alle zufriedenstellt. Wir müssen individuell auf jede:n Mitarbeiter:in eingehen und eine passende Lösung für das gesamte Team entwickeln.
Das Arbeitsumfeld hat sich stark verändert, aber die Anforderungen an die Führung sind die gleichen geblieben. Die Mitarbeiter:innen erwarten nach wie vor Anerkennung, Fairness, eine offene und transparente Kommunikation, ein motivierendes Arbeitsumfeld, in dem sie sich entfalten können, und Flexibilität, um Leben und Arbeit zu vereinbaren.
Die Prioritäten der Führung haben sich verändert. So muss im hybriden Arbeitsalltag viel mehr auf die Kommunikation geachtet werden, damit jede:r alles Notwendige weiß. Was sich geändert hat, sind nicht die Inhalte, sondern der Kontext, in dem wir arbeiten. Wir müssen also unsere Systeme und unser Verhalten an den Kontext anpassen, um erfolgreich zu sein.
Ich möchte dir noch einen weiteren Denkanstoß geben. Ich möchte dich bitten, einen Rückblick auf die letzten 6 Monate deiner Arbeit zu werfen.
- Welche Erfahrungen hast du in Bezug auf das hybride Arbeiten gemacht? Was hat (nicht) gut funktioniert?
- Was waren/was sind deine Herausforderungen?
- Welchen Herausforderungen wird sich dein Team in Zukunft stellen müssen? Was würdest du gerne weiterentwickeln oder fortführen von dem, was du bereits erlebt und ausprobiert hast?
Du kannst diese Aufgabe einzeln, mit einer:m Kolleg:in oder sogar in einem kleinen Workshop mit deinem gesamten Team durchführen.
Wir hoffen, dass dir dieser Ausschnitt aus Peters Rise-Kurs gefallen hat! Du kannst dich mit uns in Verbindung setzen, wenn du an diesem Kurs interessiert bist, oder du kannst ihn auch auf unserem Blog verfolgen, wo wir auch andere Inhalte des Kurses veröffentlichen werden.
Peter Grabuschnig
Trainer, Coach & MDI Partner
Peter Grabuschnig ist erfolgreicher Trainer, Mindset-Coach und Berater. Als Partner des internationalen Führungskräfteentwicklungs-Unternehmen MDI- Management Development International – unterstützt er weltweit Führungskräfte in ihrer Entwicklung. Er hat in den letzten Jahren mehr als 40 Nationalitäten trainiert und gilt als Experte für Training Design. Mit seinem Webinar-Guru Framework hat er ein Tool entwickelt, dass dabei hilft Trainingsinhalte für erfolgreiches und aktivierendes, virtuelles Lernen zu designen.
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