KI in der Führung – die ethische Dimension
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Dieser Blobeitrag ist eine Fortsetzung eines Interviews.“AI-gestützte Führung: Potenzial maximieren“
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Es geht ja auch bei dem Thema KI viel um Ethik. Da würde mich besonders interessieren: Welche ethischen Überlegungen sollten Führungskräfte im Umgang mit KI berücksichtigen?
KI kann sowohl jetzt als auch in der Zukunft Unmengen an Daten verarbeiten. Das heißt, ich kann zum Beispiel mit KI einen Algorithmus ganz einfach entwickeln, um Mitarbeiter:innen noch besser zu überwachen, um bestimmte Verhaltensmuster rauszuarbeiten und vieles mehr.
Das heißt, ich kann mit KI etwas komplett transparent machen, was ein Mensch vorher hätte nie überschauen können. Theoretisch könnte ich eine KI entwickeln, die mir anhand von Arbeitsabläufen genau mitteilt, welche Mitarbeiter:innen wann produktiv sind oder wer am schwächsten arbeitet.
Außerdem könnte ich das ganze Unternehmen mithilfe einer KI überwachen. Das bringt natürlich ein großes ethisches Problem mit sich – verwendet man eine künstliche Intelligenz zur Überwachung oder um Arbeitsprozesse zu erleichtern? Das sind zwei Pole, die KI jeweils abdecken könnte.
Da ist die Frage, was will man?
Wie kann denn deiner Meinung nach KI dazu beitragen, personalisierte Lernerfahrungen für Führungskräfte zu schaffen und so ihre individuelle Entwicklung zu fördern?
Mit einer KI könnte ich beispielsweise ein Trainingsprogramm für eine Führungskraft erstellen, wo sie zu jeder Zeit lernen kann. Das Programm erklärt Inhalte auf allen Ebenen – ob ganz einfach, hoch komplex, in einer anderen Sprache oder einem anderen Format.
Bald könnte man auch zum Beispiel mit einer KI über Whatsapp schreiben, um die Inhalte besser zu verstehen. Das ginge aber auch über ganz andere Formate –ich könnte mich zum Beispiel mit der KI unterhalten oder mir ein KI generiertes Video anschauen.
Generell könnte mir KI alles abdecken. Ich könnte ihr beispielsweise sagen, dass ich mich mit einem Sprachmodell beschäftigen möchte und KI würde mir erklären, was ich was ich dafür brauche und mir auch dazu auch eine Mind Map generieren.
Dieses KI Programm wäre wirklich benutzerfreundlich. Das heißt, ich könnte es verwenden wann und wo ich will und auf dem Niveau das ich gerade bräuchte. Die KI würde mir auch stets Feedback zu meinem Lernprogress geben und mir rückmelden, wo es Verbesserungspotential gibt.
Bald wird KI auf jeden Wunsch eingehen können.
Da höre ich sehr viel raus von der Individualisierung und der Förderung des zeit- und ortsunabhängigen Lernen, was einfach den Alltag erleichtern wird – nicht nur für Führungskräfte, sondern generell für jeden Menschen.
Genau, es ist zeit- und ortsunabhängig, kann aber auch immer auf meine Bedürfnisse zugeschnitten werden.
Das bringt mich auch schon zu meiner nächsten Frage: Wie siehst du die Rolle von KI in der zukünftigen Aus- und Weiterbildung von Führungskräften, welche Grenzen gibt es da?
Wenn es darum geht, Inhalte in Trainings zu lernen, wird eine KI relativ bald die Rolle der:die Trainer:in ersetzen, weil die KI das auf individueller Ebene gut kann. Vielleicht, wegen der großen Datenbank, sogar besser als der Mensch.
Soziale Interaktionen kann ich mit einer KI zwar simulieren, aber da sehe ich aber die Grenzen der KI. Das heißt, wann immer es darum geht, wie man mit anderen Menschen umgeht, kann mir die KI die Basics und die Theorie zwar beibringen – das tatsächlich Zwischenmenschliche, also das Arbeiten mit anderen Menschen, kann die KI aber nicht abnehmen.
Man sieht es jetzt auch nach Corona, da gab es kurz ein Onlinehoch, aber danach sind die Menschen wieder auf persönliche Interaktion umgestiegen. Die Leute haben gemerkt, dass ihnen das doch gefehlt hat.
Das heißt, in einer Firma wird es jetzt vielmehr auf menschliche Interaktion ankommen. Keine Person möchte wahrscheinlich nur vor dem Bildschirm sitzen und sich alles von einer KI erklären lassen.
Vielen Dank Niels. Gibt es noch etwas, das du gern hinzufügen möchtest oder noch nicht gesagt hast?
Ich sehe Bildung und Weiterbildung als wichtigste Kompetenz des 21. Jahrhunderts – egal, ob als Führungskraft oder Mitarbeiter:in, jeder Mensch wird im 21. Jahrhundert ständig lernen müssen und die KI wird uns das nicht abnehmen können. Es ist eher das Gegenteil der Fall – wir müssen noch mehr lernen als zuvor, aber die KIs erleichtern uns das Lernen auch sehr.
Das heißt, es gleicht sich irgendwo wieder aus. Wir müssen mit den Entwicklungen mithalten und ständig lernen, was aber auch immer einfacher wird. Das heißt, es geht im 21. Jahrhundert darum, sich weiterzuentwickeln, weiterzubilden und das Gehirn ein bisschen anzustrengen – auch wenn wir das dank KI nicht mehr müssen.
Fazit
Mit KI wird bald (fast) alles möglich sein – von einer Konversation zu einem generierten Führungskräfteentwicklungsprogramm. Zwar sind viele Rollen ersetzbar, aber es ist wichtig, die zwischenmenschliche Ebene zu stärken und auf Soft Skills zu setzen.
Hier findest du Niels‘ Homepage!
Alina Helmlinger
L&D Consultant, MA
Seit 2021 ist Alina als L&D Consultant bei MDI und betreut Kund:innen aus verschiedenen Branchen bei der maßgeschneiderten Gestaltung von diversen Führungskräfteentwicklungsprogrammen und Trainings. Neben ihrem Praxiswissen und ihren bereits gesammelten Erfahrungen im Bereich der Weiterbildung greift sie auf fundierte Theoriekenntnisse aus dem Bachelorstudiengang Personalmanagement sowie dem Masterstudiengang Organisations- und Personalentwicklung zurück, welchen sie im Juni 2022 erfolgreich abgeschlossen hat. Alina bewahrt insbesondere in herausfordernden Situationen die Ruhe und schafft es in komplexen Projekten, die Interessen unterschiedlicher Stakeholder zu vereinen und dadurch maßgeschneiderte HR-Lösungen zu designen, die sich an den Bedürfnissen der Kund:innen orientieren.