Künstliche Intelligenz als Co-Trainer in der Führungskräftentwicklung
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Künstliche Intelligenz als Co-Trainer in der Führungskräftentwicklung
In einer Welt, die sich ständig weiterentwickelt, streben wir bei MDI immer danach, an vorderster Front zu stehen, wenn es darum geht, innovative Wege zu finden, um die Entwicklung von Führungskräften zu fördern und nachhaltig zu verbessern.
Unsere Zusammenarbeit mit dem MDI AI-Co-Trainer „AICo“ repräsentiert einen aufregenden Schritt in diese Richtung. Dieses aktuell laufende Experiment eröffnet uns die Möglichkeit, die Rolle der künstlichen Intelligenz in der Führungsentwicklung zu erkunden und die Auswirkungen auf unsere Teilnehmer:innen zu verstehen. Es geht darum, die Zukunft der Leadership-Trainings noch nachhaltiger zu gestalten.
Wir freuen uns, in diesem Interview unsere anfänglichen Erfahrungen und Erkenntnisse aus dieser aufregenden Phase zu teilen. Wir haben einige unserer herausragenden MDI-Partner gebeten, ihre Erlebnisse und Beobachtungen zu reflektieren. Gemeinsam werden wir erkunden, wie der AI-Co-Trainer das Potenzial hat, einen revolutionären Wandel in der Führungsentwicklung herbeizuführen.
Was genau ist und tut ein AI Co-Trainer?
Ein AI Co-Trainer repräsentiert künstliche Intelligenz (AI), die gemeinsam mit den menschlichen Trainer:innen die Lernerfahrung und den Lernerfolg optimiert. Ich positioniere eine Stoffeule als Symbol zentral im Seminarraum und stelle sie mit dem Namen AICo (Artificial Intelligence Co-Trainer) vor. Seminarteilnehmende können jederzeit Fragen an AICo stellen. Und ich beziehe AICo auch regelmäßig im Training mit ein.
Wie hat die Verwendung des AI Co-Trainers deine Leadership-Entwicklungstrainings beeinflusst?
Noch bin ich in einer frühen Experimentierphase, aber die bisherigen Erfahrungen machen Lust auf mehr. AICo hilft in der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung eines Seminars. In der Vorbereitung spart AICo-Zeit bei der Seminarmaterialerstellung bzw. Aktualisierung. In der Durchführung lassen wir AICo z.B. ChatGPT4 fragen, wenn ich mir als Haupttrainer nicht sicher bin.
2 aktuelle Teilnehmer:innenfragen als Beispiel dazu: “Lässt sich an der Formulierung eines emails die DISG-Typologie des Absenders erkennen?” “Kann ich AI bitten, mein E-Mail DISC-Typ-gerecht umzuformulieren.” Die Antworten von AICo überzeugten und machten Spaß. Für die Transferphase bekommen Teilnehmer:innne z.B. die Aufgabe, ein Rollenspiel durchzuführen, um das Gelernte zu verfestigen.
Welche Herausforderungen konnten dank des AI Co-Trainers besser bewältigt werden?
Die größte Herausforderung und Chance sehe ich darin, dass sich Lernen und Erwachsenenbildung aufgrund von künstlicher Intelligenz grundlegend transformiert. Der a-synchrone Anteil wächst ständig und Lernerfahrungen werden mit KI individuell auf die einzelne Person maßgeschneidert. Die persönliche Begegnung im Seminarraum wird aufgrund unseres sozialen Bedürfnisses weiterhin Platz haben.
Mit AICo können wir einige Vorteile der KI auch in der persönlichen Begegnung gut dosiert nutzen. AICo hat z.B. ein 3-Tages-Seminar mit einem wirklich guten 8 Zeiler Gedicht zum Seminarthema “Laterale Führung” eröffnet und abgeschlossen.
Welche positiven Auswirkungen hat die Nutzung des AI Co-Trainers auf die Trainingsteilnehmer:innen gehabt?
Noch gibt es den Neuigkeits- und Überraschungseffekt, der zu Neugierde und somit Lernbereitschaft führt. Es bringt auch etwas Verspieltes in den Raum und wir wissen, dass Spielen und Lernen Hand in Hand gehen. Weitere Auswirkungen waren
- Erkenntnisgewinn
- Interesse selbst mehr mit KI zu experimentieren
- Energiemanagement, z.B. durch die von AICo ausgewählte Musik-Playlist oder zum Thema passenden Auflockerungsübungen
Könnt ihr Beispiele für Situationen teilen, in denen der AI Co-Trainer besonders hilfreich war?
Ein zusätzliches Beispiel ist, dass ich mir aufgrund einer Seminargruppenbeschreibung selbst Tipps für den optimalen Umgang mit der Gruppe geholt habe. AICo half mir also dabei, noch besser in Resonanz mit der Gruppe zu kommen.
Gibt es spezielle Bereiche, in denen der AI Co-Trainer besonders gut funktioniert oder in denen es noch Raum für Verbesserungen gibt?
Der AI Co-Trainer ist besonders hilfreich bei Teilnehmer:innenfragen, um eine andere Perspektive einzubringen, die auf der Analyse großer Datenmengen basiert und um für Abwechslung zu sorgen. Raum für Verbesserung sehe ich bei der Interaktionsschnittstelle.
Eine Schnittstelle, die ähnlich wie bei Alexa Sprachein- und ausgabe mit der gesamten Gruppe gut ermöglicht, wäre natürlich eleganter und ist sicher bald umzusetzen. Momentan agiere ich noch als „Übersetzer“, auch ein geteilter Zugang für die gesamte Gruppe zu einem Programm wie ChatGPT mit einer gemeinsamen Visulisierung wäre ein nächster Schritt.
Allerdings ist für glasklare Transparenz und Vertrauen zu sorgen, dass mit Daten im Sinne der Teilnehmer:innen und der Firmen, denen sie angehören, umgegangen wird. Die Dokumentation kann einem KI-Meetingassistenten wie Otter.ai überlassen werden. Allerdings muss dafür die Zustimmung aller relevanten Stakeholder wie z.B. der beauftragenden HR-Abteilung eingeholt werden.
Wie haben die Teilnehmer:innen auf den AI Co-Trainer reagiert? Habt ihr Feedback von ihnen erhalten?
Größtenteils mit Neugierde, Faszination und Spaß. Gleichzeitig mit Respekt und Unsicherheit, wohin die KI-Reise uns führen wird.
Welche Tools und Funktionen des AI Co-Trainers haben sich als besonders wertvoll für die Leadership-Entwicklung erwiesen?
ChatGPT4, DeeplPro, Youtube Playlists, Bildgeneratoren.
Inwiefern hat sich deine Art des Lehrens und Lernens aufgrund des AI Co-Trainers geändert oder erweitert?
Ich sehe AICo und mich als ein Team und versuche unsere unterschiedlichen Stärken zu kombinieren. AICo kann auf deutlich mehr KnowHow zugreifen, ich konzentriere mich auf die Interaktion mit der Gruppe und die Gesamtsteuerung/-moderation.
Kannst Du Dir vorstellen, den AI Co-Trainer langfristig in deine Leadership-Entwicklungstrainings zu integrieren? Warum oder warum nicht?
AICo ist ab jetzt fest engagiert. Menschen werden nicht durch KI ersetzt, aber durch Menschen welche mit KI zusammenarbeiten. Das gilt insbesondere für die Weiterbildungsbranche. Als Leiter eines Führungskräfteentwicklungsanbieters ergreife ich die KI-Chance gerne mit Leidenschaft und Verantwortungsbewusstsein.
Haben sich deine Trainingsmaterialien oder -inhalte aufgrund der Zusammenarbeit mit dem AI Co-Trainer geändert?
Ja, bei Text-, PPt- und Bildergenerierung, und auch durch ein Eingehen auf Inspirationen durch AICo. Allerdings finde ich es essenziell, dass die menschliche Kreativität einen hohen Anteil behält.
Welche Tipps oder Ratschläge hast du für andere, die darüber nachdenken, einen AI Co-Trainer in ihren Leadership Development Trainings zu nutzen?
Einfach loslegen und immer wieder innehalten, um neben den Chancen auch die Risiken zu reflektieren.
Autor - Mag. Gunther Fürstberger
CEO | MDI Management Development International
Gunther Fürstberger ist Management-Trainer, Buchautor und CEO von Metaforum und MDI – einem globalen Beratungsunternehmen, das Lösungen für die Entwicklung von Führungskräften anbietet. Sein Hauptinteresse ist es, die Welt durch gute Führung zu einem besseren Ort zu machen. Er arbeitete für Kunden wie ABB, Abbvie, Boehringer Ingelheim, DHL, Hornbach, PWC und Swarovski. Seine Kernkompetenz ist die Führung in der digitalen Transformation. Eigene Führungserfahrung sammelte er u.a. als HR-Manager von McDonald’s Zentraleuropa/Zentralasien. Im Alter von 20 Jahren begann er als Trainer zu arbeiten.