Third Workplace – Ein Plädoyer für mehr Flexibilität
Und hier sitze ich nun in Kroatien, auf der überdachten Terrasse, am Esstisch mit meinem Arbeitslaptop und einer schlafenden Katze – die im All-Inclusive Ferienhaus-Paket dabei war 🙂
Work from Anywhere
Spontan habe ich in der Früh entschieden, statt dem heutigen Urlaubstag einen „Work from Anywhere“ Tag einzuschieben – denn das Wetter schaut nicht einladend aus. Dafür lege ich meinen Urlaubstag auf nächsten Montag. Bei strahlendem Sonnenschein macht ein Strandtag einfach mehr Laune und der Erholungsfaktor ist wesentlich höher.
Transparente Kommunikation
Gott sei Dank sieht unser CEO das genauso – eine WhatsApp-Nachricht später steht der Plan. Partner und Ferienanhang sind ausgeflogen, die nötige Ruhe ist also garantiert. Es kann losgehen!
Unser Team habe ich sofort per Microsoft Teams Nachricht @all – über die Änderungen meiner Erreichbarkeit informiert. Wenn man nicht sichtbar vor Ort ist, ist transparente Kommunikation umso wichtiger. Schnell haben einige Teammitglieder die Chance genutzt, um dringende Themen mit mir abzuklären.
Über Aline
Aline ist seit 2020 Marketing-Managerin bei MDI und blickt bereits auf über 10 Jahre B2B-Marketing Erfahrung zurück. Hauptverantwortlich ist sie für die koordinierte Organisation der gesamten MDI-Werbemaßnahmen und die Führung der Marketingprojekte. Darunter fallen u.a. auch die MDI Business Unit SDI sowie das Leadership Horizon und personalist.at. Aline ist eine starke Marketingallrounderin mit einer Leidenschaft für Führungskräfteentwicklung, digitale Transformation und Eventorganisation.
In diesem Artikel teilt Aline ihre persönlichen Erfahrungen und einige „Third Place Working“ Learnings.
Was brauche ich, um gut von überall aus arbeiten zu können?
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Eine gute Internetverbindung (das ist wohl keine große Überraschung). Am besten die Internetleistung vor Urlaubsantritt nochmals telefonisch oder per Mail direkt abklären
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Eine Überdachung, wenn man draußen arbeitet. So blendet der Laptop-Bildschirm nicht
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Ein Verlängerungskabel (klingt banal, aber so kann man wirklich von überall aus arbeiten.)
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Falls mann die Möglichkeit hat, ein Ferienhaus/Hotelzimmer mit eingerichtetem Arbeitsplatz oder zumindest einen PC-Bildschirm zu mieten, ist es umso besser
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An genügend Bildschirmpausen denken
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Eine gewisse zeitliche Struktur und Arbeitspakete mit Pausen
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Wasser, Kaffee, Genussmittel der Wahl
Lerne deinen eigenen Arbeitsstil kennen
Persönlich ist wenig Ablenkung für mich besser. Damit meine ich Kinder, Familie, Freund:innen etc. Also Personen, die nicht gleichzeitig mit mir arbeiten. Denn ich bin definitiv eine „People Person“. Wenn andere Personen, die selbst nicht arbeiten, mich häufiger ansprechen, bin ich schneller abgelenkt.
Mein Tipp hier wäre also: Lerne deinen eigenen Arbeitsstill kennen. Sehr kreativ bin ich zum Beispiel in sich bewegenden Verkehrsmittel (Flugzeug, Zug, Bus, Auto etc.) oder wenn einiges passiv um mich geschieht (Kaffee, Park, Wartehalle etc.).
Zu still darf es für mich nie sein. Ich liebe Musik im Hintergrund und variiere hier Musikstil nach benötigter Motivation (Chill out geht immer, klassische Musik hilft, konzentriert zu arbeiten, 90er Songs liefern mir Motivation und animieren, auch mal laut mitzusingen.)
Auch gut sind mehrere Sitzmöglichkeiten, um wenigstens etwas ergonomisch zu bleiben. Einen Pool, um sich zwischendurch abzukühlen und sich Bewegung zu verschaffen ist natürlich ein großer Pluspunkt. Eine Yogamatte oder ein kurzer Spaziergang tun es aber auch.
Pro Tipp – Coworking Spaces:
Wenn es wenig/keine Möglichkeit gibt, in Ruhe oder ergonomischer zu arbeiten, suche nach Co-Working Spaces (mit täglichen oder wöchentlichen Raten) in deiner Nähe. Mittlerweile gibt es immer mehr davon. Abgesehen von der besseren Arbeitsqualität kann man hier in den Pausen netzwerken und neue, spannende Kontakte knüpfen.
In meiner Nähe, aktuell Pula, gibt es zum Beispiel den Club Kotac mit free admission, air conditioned, fast internet (30/20 Mbit/s), 10-18h Mo – Fr. Eine großartige Alternative also!
Aktuell will ich aber nicht auf die Katze verzichten, also bleibe ich. 😉
Es gibt bereits einige Suchmaschinen, die dich hier bei deiner Suche unterstützen:
Flexibilität als Arbeitsmotivation?
Employer Attractiveness – Trends und Tendenzen
Lustigerweise liegt aktuell neben mir die neue Ausgabe des Personalmanagers. Leitthema der Ausgabe ist „Employer Attractiveness“.
Was macht die Attraktivität eines Arbeitgebers für mich aus?
Darüber muss ich mittlerweile gar nicht lange nachdenken: definitiv hohe Flexibilität, Eigenverantwortung, faire Entlohnung sowie Weiterentwicklungsmöglichkeiten, das Team und der gemeinsame Purpose. Sieht man sich die letzten Umfragen zum Thema an, bin ich damit nicht alleine.
Bedürfnisse der Gen Z & Millenials
Deloitte hat 23.000 Personen der Generation Z und Millennials zu ihrer Arbeitssituation befragt. Stark kommuniziert wurden Sinn & finanzielle Sicherheit. Aufgrund der derzeitigen globalen Situation sind beide Generationen besorgt und verunsichert. Dies hat Einfluss auf die Loyalität. Fast 40 % (Generation Z) wollen ihren Arbeitsplatz in den nächsten 2 Jahren aufgeben.
Als Arbeitgeber sollte man hier genauer hinsehen. Flexible Arbeitszeiten & -orte, Purpose sowie eine faire Entlohnung sollten an der Spitze der Must-Haves stehen.
Das Hybrid-Work-Konzept
Wir bei MDI leben es schon seit längerer Zeit: das Hybrid-Work-Konzept oder auch Synchron-hybrid-Modell genannt. Unser Team arbeitet gern so und laut einer Studie von Cisco, steht es auch bei anderen Mitarbeiter:innen hoch im Kurs.
Konkret damit gemeint ist eine Mischung aus Office, Home-Office und dritter Arbeitsplatz (unterwegs). Das Hybrid-Work-Konzept von MDI beinhaltet aktuell 60% Office, 40% Homeoffice und 3 Wochen Third-Workplace (also z.B. Workation). Eine Woche davon kombiniere ich zum Beispiel mit einer Woche Urlaub in Kroatien. Die anderen beiden Wochen werden zwei weitere MDI Kolleg:innen und ich in Griechenland (Rhodos) verbringen. Dies stärkt auch nochmals den Teamzusammenhalt und erhöht die Arbeitsmotivation vor Ort.
Offene und authentische Unternehmenskultur
Natürlich muss das jeweilige Arbeitskonzept zum Unternehmen passen. Je größer, umso organisatorisch aufwändiger.
Der richtige Weg wird für jede Organisation anders aussehen. Wichtig finde ich dabei eine klare, offene und authentische Unternehmenskultur.
Potentielle, neue Arbeitnehmer:innen sollen konkret wissen, welches Arbeitskonzept gilt und mit welchen Arbeitsmodalitäten es umzugehen gilt. So können diese sich im Vorhinein ein klares Bild der zukünftigen Arbeit machen. Als Unternehmen kann man dadurch auch die Fluktuationsrate senken.
Vertrauen & Flexibilität –
Third Workplace – Ein Plädoyer für mehr Flexibilität
Ich plädiere dennoch (wo möglich) für mehr Flexibilität. Habe als Organisation und/oder Führungskraft den Mut, zu vertrauen – denn Flexibilität stärkt das gegenseitige Vertrauen.
Mitarbeiter:innen soll meiner Meinung nach höchstmögliche Flexibilität eingeräumt werden, um überhaupt die Rolle als starkes und verlässliches Mitglied des Teams erfüllen zu können.
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass dies die Motivation und Loyalität ungemein erhöht. Manchmal reicht dazu bereits eine einfache WhatsApp-Nachricht …