Gen Z(ukunft) – Wünsche und Erwartungen einer jungen Arbeitsgeneration
Nach Angaben von PwC werden die Millennials bis zum Jahr 2030 50 % der Arbeitskräfte ausmachen. Doch so schnell wie die Millennials in die Arbeitswelt eingezogen sind, kommt eine weitere, noch größere Generation hinzu:
Die Generation Z
ist in der Lage, ein Störfaktor am Arbeitsplatz zu sein. Sie sind technologisch fortschrittlicher und, obwohl Millennials und Generation Z altersmäßig nahe beieinander liegen, unterscheiden sich ihre Glaubenssysteme stark.
Die Art und Weise, wie Mitarbeiter:innen, Führungskräfte und Personalverantwortliche mit dieser neuen Gruppe von Fachkräften umgehen, wird darüber entscheiden, ob sie eine agile Unternehmenskultur schaffen, von der sowohl die Mitarbeiter:innen als auch Unternehmen profitieren – oder ob sie das Ziel völlig verfehlen.
Wie müssen sich Führungskräfte und Unternehmen anpassen?
Das versuchen wir im Interview mit dem jüngsten MDI Teammitglied Jana herauszufinden. Im Jahr 2003 geboren ist sie durch und durch Teil der Generation Z.
Über Jana
In ihrem Gap-Year nach der Matura und vor dem Studium hat Jana als Team-Assistant bei MDI begonnen.
Im April war sie auf Interrail-Reise, wo sie 7 Städte in Europa entdeckt hat. Neben Reisen verbringt sie ihre Zeit gerne mit kreativen Outlets wie häkeln, fotografieren oder kochen.
Als Teil der Generation Z ist ihr Handy natürlich ein größerer Bestandteil ihres Lebens, als sie es gerne hätte.
Liebe Jana, Let’s Spill the Tea on Gen Z 🙂
Erzähle uns ein wenig über dich.
Wo liegen deine beruflichen Interessen und welche weiteren Ausbildungen strebst du an?
Meine beruflichen Interessen ändern sich tatsächlich ständig. Im Moment steht mir allerdings der Beginn meines Bachelor-Studiums in Holland bevor – International Studies an der Universität Leiden. Es ist ein fächerübergreifendes Studium, in dem anhand einer bestimmten Weltregion Wirtschaft, Kultur, Sprache und Politik untersucht werden. Demnach also perfekt für jemanden wie mich, die noch gar keine Ahnung hat, was sie genau interessiert oder was sie später einmal machen möchte.
Ich könnte mir aber gut vorstellen, später einmal in eine kreative Richtung zu gehen (z.B. im Bereich Grafikdesign) oder wie jetzt gerade bei MDI für bestimmte Medien zu schreiben und zu berichten.
Was müsste ein Arbeitgeber anbieten (Website, Jobinserat etc.), damit er dich anspricht?
Erst einmal muss natürlich das Preis-Leitungsverhältnis stimmen – ich möchte nicht mehr Arbeit verrichten als ich bezahlt bekomme. Gleichzeitig muss ich das Gefühl bekommen, dass ich zu diesem Unternehmen passe – das kann durch eine schön gestaltete Website, ein nettes Inserat oder eine spannende Aufgabenbeschreibung passieren.
Aktuell zu hohe Voraussetzungen
Wichtig ist aber auch, dass der:die Arbeitgeber:in nicht allzu viele Bedingungen an mich stellt, die ich nicht erfüllen kann. Ein häufiges Problem in meinem Umfeld ist es, dass man durch Schule und Studium nicht so viel berufliche Vorkenntnisse mitnehmen kann, wie es oft verlangt wird. Es ist momentan wirklich schwer, einen selbst einfachen Job zu finden, bei dem nicht Erfahrungen auf 10 verschiedenen Gebieten vorausgesetzt werden oder zu dem man keine persönlichen Kontakte hat.
Ganz allgemein, weißt du bereits jetzt, was dir im Job wirklich wichtig ist?
Nein, noch nicht genau. Ich weiß, dass ich nicht 100% meiner Arbeitszeit hinter einem Bildschirm verbringen möchte. Und das klingt jetzt banal, aber ich erwarte mir von meinem Job, dass ich gerne hingehe und vielleicht sogar eine Passion für das entwickle, was ich tue. Ich stelle mir nichts Schlimmeres vor als einen Arbeitsplatz, bei dem sich jedes Mal mein Bauch zusammenkrampft, wenn ich ihn betrete.
Was motiviert dich so richtig im beruflichen Kontext?
Einerseits, wie gesagt,
- das Interesse an der Tätigkeit
- und die Tatsache, dass ich gerne zur Arbeit gehe.
- Andererseits spielen die Menschen, mit denen ich kooperiere, eine große Rolle.
Zusammenhalt im Team
Bei MDI fühle ich mich unglaublich wohl, zu einem großen Teil auch, weil wir einen tollen Zusammenhalt im Team untereinander haben. Das motiviert mich – ich gehe immer sehr gerne ins Büro und plaudere mit meinen Kolleg:innen.
Anerkennung und Feedback
Ein weiterer Faktor ist für mich natürlich die Anerkennung und das Feedback, das ich für meine erledigten Aufgaben bekomme. Es ist mir wichtig, zu wissen, dass das, was ich jeden Tag für MDI mache, gut ankommt bzw. dass ich eine wertvolle Arbeit für das Unternehmen leiste. Und falls das nicht der Fall ist, wünsche ich mir genauso, dass mir ehrlich und transparent kommuniziert wird, was ich verbessern kann.
Was sind berufliche Must Haves & No Go’s für dich?
Zum Beispiel in Bezug auf Arbeitszeit, Arbeitsmodelle, On- und Offline Arbeit etc.
Must-Have
Ein Must-Have ist die Option auf Home-Office bzw. Third Place Working. Letzte Woche war ich beispielsweise in Quarantäne und da hat es mir wirklich gutgetan, auch zu Hause beschäftigt zu sein. Außerdem bin ich MDI sehr dankbar, dass ich mir meine Arbeitszeit selbst einteilen kann. Ich weiß natürlich, dass das ein Privileg ist und rechne auch gar nicht damit, dass es später, wenn ich mehr arbeite, auch so sein wird.
No-Go
Ein No-Go wäre für mich, wenn man mit mir nicht respektvoll & auf Augenhöhe spricht. Außerdem möchte ich stets mein Privatleben mit dem Beruflichen vereinen können und nicht unter Bergen von Arbeit versinken müssen.
Bevorzugst du Home-Office, Third Place Working, F2F Arbeit im Büro oder eine Mischform?
Hybrid Working
Auf jeden Fall eine Mischform. Am liebsten komme ich immer noch physisch ins Büro, weil ich mich dort mit meinen Kolleg:innen sozialisieren kann. Aber auch, weil ich dort mein privates Leben klar vom Beruflichen abgrenzen kann. Im Office ist meine Konzentration deutlich höher und ich werde nicht so leicht abgelenkt (z.B. durch ein spontanes Aufräumen).
Third Place Working
Dennoch freue ich mich ab und zu, meine Arbeit auch von zu Hause oder – noch besser – von einem dritten Ort wie einem netten Café verrichten zu können.
Welche Kanäle (Social Media) sollte ein Arbeitgeber nutzen, um dich zu erreichen?
Ich persönlich nutze nur Instagram. Grundsätzlich finde ich es aber auf jeden Fall sinnvoll, Inserate auf allen möglichen Kanälen (Twitter, Facebook, Tiktok, …) auszustellen. Dort halten sich schließlich die meisten jungen Leute auf und warum nicht gleich bei einem Job bewerben, wenn man die App schon nutzt?
Welche Erwartungen hast du an deine direkte Führungskraft?
Ich möchte auf jeden Fall für das, was ich tue geschätzt werden. Ich halte nicht viel von hierarchischen Strukturen und deshalb ist es ist mir wichtig, dass meine Führung mich nicht herablassend behandelt und mir auf derselben Ebene entgegenkommt. Und, wie schon gesagt, transparente und ehrliche Kommunikation ist für mich ein Muss.
Wie wichtig ist dir die Altersstruktur deines Teams?
Darüber habe ich noch gar nicht so viel nachgedacht. Aber grundsätzlich freue ich mich immer über Diversität – somit auch Altersdiversität. Es ist definitiv wichtig, dass das Unternehmen aus unterschiedlich alten Personen besteht, um sich Wissen und Erfahrung aus verschiedenen Generationen einholen.
Diversität ist mehr
Man darf aber nicht vergessen, dass es beim Thema Diversität nicht nur um Alter geht, sondern fast mehr darum, verschiedene Ethnizitäten, Genderidentitäten und Menschen mit Behinderungen zu inkludieren.
Wie wichtig sind dir soziale Events ohne Arbeitsauftrag mit den Kolleg:innen?
Sehr! Jedes Mittagessen, bei dem das ganze Team an einem Tisch sitzt, bereitet mir große Freude. Es ist schön, dass wir uns nicht nur über die Arbeit, sondern auch über unsere Privatleben austauschen können. Das schätze ich auch besonders bei MDI – es gibt immer wieder Möglichkeiten, sich außerhalb des beruflichen Kontextes zu vernetzen. Es werden tolle Stammtische und Feste organisiert, bei denen man einander dann noch ein Stück näherkommen kann.
Liebe Jana, letzte Frage 😉 Entscheide dich ... viel Geld, aber ein Job, der für dich wenig Sinn macht oder umgekehrt?
Ich kann diese Frage auf zwei Arten beantworten.
Einerseits hilft es mir für meine momentane Lebenssituation klarerweise, viel Geld zu verdienen, um mir etwas anzusparen bzw. es für Dinge auszugeben, die mir wichtig sind (erste Wohnung, reisen etc.).
Andererseits möchte ich in Zukunft, wenn ich Vollzeit in einem Unternehmen angestellt oder vielleicht auch selbstständig bin, lieber etwas arbeiten, worin ich auch einen persönlichen Sinn sehe – auch, wenn ich dafür nicht viel verdiene.