Heute werfen wir gemeinsam mit Cathrin Leßlhumer einen Blick hinter die Consultant-Kulissen bei MDI. Worauf kommt es in unserer digitalisierten Zeit an, um Führungskräfteentwicklungsmaßnahmen erfolgreich zu gestalten? Sind internationale Projekte komplexer als nationale oder regionale? Und was bringt sie während ihrer Arbeit zum Lachen und bereitet ihr Freude? Diese und weitere Fragen beantwortet sie uns heute und lässt uns in ihre Arbeit als MDI Consultant eintauchen.
Über die Autorin
Cathrin Leßlhumer, Senior Consultant bei MDI, spricht heute mit uns über ihre Erfahrungen und Insights im L&D Bereich. An ihrer Arbeit liebt sie liebt neue Herausforderungen und freut sich über die Challenges, die neue Projekte mit sich bringen.
Über die Autorin
Cathrin Leßlhumer, Senior Consultant bei MDI, spricht heute mit uns über ihre Erfahrungen und Insights im L&D Bereich. An ihrer Arbeit liebt sie liebt neue Herausforderungen und freut sich über die Challenges, die neue Projekte mit sich bringen.
Erfolgreiches
Leadership Development
Was ist aus Deiner Sicht am wichtigsten für erfolgreiche Führungskräftetrainings-Maßnahmen?
Erstens: Das Warum zu klären – das Warum für das Unternehmen, welches Geld in die Hand nimmt, um MitarbeiterInnen einen Mehrwert zu bieten. Außerdem das Warum für die TeilnehmerInnen, um auch das entsprechende Learning gut verarbeiten und anwenden zu können. Wenn gesetzte Maßnahmen auf ein Organisationziel einwirken, können hier sehr wertvolle und fruchtbare Ergebnisse für alle Beteiligten entstehen.
Zweitens: Der Lerntransfer – wie kommt das Gelernte in die Umsetzung bzw. wie können die TeilnehmerInnen auch selbst an der Umsetzung arbeiten? Herauszufinden, was die Stärken der einzelnen TeilnehmerInnen sind um diese zu fördern, ist meiner Meinung nach ebenso ein wichtiger Aspekt. Hier kommt es oft nicht nur auf die einzelne Führungskraft drauf an, sondern auch auf das Umfeld und direkte Vorgesetzte.
Welche Hindernisse bemerkst du in Projekten/Unternehmen immer wieder?
Die Auftragsklärung am Anfang eines Projekts oder einer Maßnahme scheint eine ganz logische Sache zu sein, ist aber nicht immer die einfachste! Herauszufinden worum es gehen soll, Zusammenhänge verstehen lernen und wollen, um auch Neues im Gespräch mit den Kunden ausfindig zu machen benötigt oft Zeit, die sich manche wichtige EntscheidungsträgerInnen nicht nehmen können/wollen.
Hier ist meine Herangehensweise – vor allem wenn es sich um komplexere Projekte handelt – Schritt 1 bis 3 von Design Thinking heranzuziehen: Verstehen, beobachten und Sichtweisen definieren.
Wird es umso komplexer, je internationaler das Projekt ist?
Nicht notwendigerweise 😉 Anfangs mögen hier vielleicht oft mehrere Unbekannte sein und nicht alles ist im Fluss, dies macht es aber auch spannend ein Projekt in iterativer Art und Weise aufzulösen. „Probiere – erkenne – reagiere“ anhand der Cynefin Matrix ermöglicht hier eine Herangehensweise, die es auch zulässt während eines laufenden Projektes immer wieder Klarheit zu schaffen.
Was ist dein Lieblings-Part bei internationalen Roll-Outs?
Eigentlich das Aufsetzen des Roll-Outs! Hier kommt gerne eines meiner Prinzipien zur Anwendung: 6Ps (Proper Preparation Prevents Piss Poor Performance). Hier muss im Vorfeld viel organisiert werden, Stakeholder müssen abgeholt und ihre unterschiedlichen Bedürfnisse befriedigt werden. Man kann nicht (und soll auch nicht) alles im Vorfeld festlegen und starr planen. Nichtsdestotrotz ist der Output oft von einem guten Input abhängig. Die Black-Box während eines Roll-outs bringt sowieso immer wieder neue Herausforderungen mit sich ;-)!
Wie glaubst du wird sich der L&D Bereich mit der Digitalisierung verändern?
Er wird kollaborativer werden – das Gießkannen-Prinzip wird immer weniger, da die Bedürfnisse der Lernenden einfach zu unterschiedlich sind. Das digitale/online Angebot, sei es innerhalb einer Organisation oder auch was allgemein der breiten Masse im Internet zugänglich ist, allein wird nicht reichen, Menschen in eine Lernumgebung zu versetzen, die es braucht, damit Lernen tatsächlich stattfinden kann.
In den Präsenztrainings liegt der Fokus ja vor allem am Ausprobieren und Experimentieren im Zusammenhang mit anderen Personen, dies wird eine App allein (noch) nicht bieten können.
Nebst der viel geforderten Selbstorganisation im Learning & Development Bereich wird eine gewisse Führung notwendig sein, damit es für die Lernenden nicht in der Überforderung endet!
Wie verändert sich denn Deine Arbeit jetzt gerade?
Je nach KundInnen sind die Anforderungen unterschiedlich und dementsprechend gilt es auch zu (re)agieren bzw. eine Serviceorientiertheit an den Tag zu legen, die sinnvoll ist. Oft wird nach schnellen Lösungen gefragt, nur um irgendetwas zu machen. Hier scheue ich mich auch nicht, nochmal nachzufragen, was das Ziel hinter der geforderten Maßnahme sein soll, worauf diese einzahlen soll bzw. was eine bestmögliche Lösung sein kann.
Was wir auch miterleben zurzeit ist, dass die Zusammenarbeit zwischen uns und den KundenInnen mehr in Richtung Netzwerkorganisation geht und die Kollaboration vermehrt in den Vordergrund gerückt wird, das find ich fein!
Schnelle Frage-Antwort-Runde: Was bringt Dich in der täglichen Arbeit zum Lachen?
Ganz einfach: meine lustigen und kreativen KollegInnen und man muss auch über sich selbst lachen können 😉
Und was bringt Dich zum Verzweifeln?
Ziellose und unproduktive Meetings in einer zu großen Gruppe.
Wie motivierst du Dich?
Ich achte darauf, einen guten Ausgleich zwischen Arbeit und meinen anderen Aktivitäten im Leben zu haben à la „Entweder man lebt (das Leben) oder man ist konsequent (in der Arbeit)“.
Motivierend sind für mich auch ein guter und anregender Austausch mit KundenInnen und MitarbeiterInnen und Sprüche und Zitate. Mein Lieblingszitat ist von Kurt Cobain: „Wanting to be someone else is a waste of the person you are“.
Welche inspirierenden Lektüren, Videos, etc. kannst Du den LeserInnen empfehlen?
Besonders inspirierend finde ich das Video. In der heutigen Arbeitswelt gibt es einfach viel zu wenige WTF-Momente, welche für mich als Wohlfühlfaktoren extrem wichtig sind.
Als Lektüre empfehlen kann ich mehrere Bücher, die unglaublich spannende und inspirierende Messages mit sich bringen:
- Leadership and Self-Deception – getting out of the box von The Arbinger Institute
Selbstbetrug/-sabotage ist normaler als man denkt! Kommunikation und Anschluss kann nur stattfinden, wenn man die Fähigkeit besitzt, sich in andere Personen zu versetzen. „The problem is that you don’t know it.-Proof yourself wrong every day!” - “Coherence” – The secret science of brilliant leadership von Dr. Alan Watkins
Performance Myths – Effektivität und Resultate erbringen, hängt mit vielmehr als nur unserem Verhalten zusammen – vor allem mit unserem physiologischen Zustand. - Do Lead – Share your vision. Inspire others. Achieve the impossible. Von Les McKeown
“Leadership is not a position but action! Effective Leadership is goal-orientated not people orientated“ … sich zu überlegen wo man hin will und dies auch zu verfolgen heißt auch, nicht auf andere vergessen. Es geht vielmehr darum, dass sich die Personen mit den notwendigen Skills selbst befähigen und etwas weiterbringen wollen. - “Führen mit Hirn” – Mitarbeiter begeistern und Unternehmenserfolg steigern von Sebastian Purps-Pardigol
Viele lebendige und, vor allem für den europäischen Raum, gute Beispiele für wirkungsvolle Führung!
Um mich im Bereich Leadership & Development weiterzubilden, nutze ich aber auch gerne schnelle Lesemöglichkeiten wie Magazine oder Blogs. Besonders empfehlenswert finde ich:
Magazine:
- Neue Narrative – Neues Arbeiten (Magazin)
- Brand Eins
Online:
Danke Cathrin für deine Einblicke und absolut lesenswerten Inspirationsquellen!