Manchmal gehen wir morgens mit Scheuklappen ins Büro. Voll und ganz fokussiert und konzentriert auf unsere eigene ToDo Liste, unsere Aufgaben, Vorgaben, Ziele und das, was wir erreichen wollen gehen die Interessen der Mitarbeiter und das, was sie bewegt oft an uns vorbei. Dabei tragen genau die maßgeblich zum Führungserfolg bei. Darum stellen Sie in der kommenden Woche Interessen in den Mittelpunkt Ihrer Aufmerksamkeit.
Es ist doch so: Im Leben ganz allgemein und beim Versuch im Job erfolgreich zu sein genauso, verfolgt jeder seine ganz eigenen Interessen, Ziele und Absichten. Das können sein:
- Persönliche oder berufliche Interessen
- Offensichtliche und beabsichtigte oder auch unbewusste Hintergrundbedürfnisse
Oder ganz konkret: Das Ziel, demnächst befördert zu werden. Das Ziel, die eigene Abteilung zur umsatzstärksten zu machen. Das Ziel, weniger Überstunden zu machen. Interesse daran, lieber im Team oder lieber allein zu arbeiten. Und so weiter und so fort.
Diese Interessen und Ziele motivieren uns, bestimmte Dinge zu tun und andere zu lassen. Klingt logisch, oder? Was viele dabei aber vergessen ist, dass die Menschen und Mitarbeiter, die man entlang des Weges trifft, genauso ihre eigenen Interessen und Ziele verfolgen. Im Idealfall passen sie mit den eigenen zusammen, im Realfall allerdings meistens nicht.
Die Interessen der Kollegen sind wichtig für den eigenen Erfolg.
Wann ist es wichtig, die Interessen der Mitarbeiter zu kennen?
- Wenn sie versuchen, Mitarbeiter für ein Projekt zu gewinnen
- Wenn sie etwas von Mitarbeitern brauchen (Bericht, Hilfe, Umsetzung einer Prozessbeschreibung, Expertengutachten, zeitliche Ressourcen)
- Wenn sie etwas verhandeln
- Oder wenn sie einfach gemeinsam im Team Ziele definieren und Richtungen erarbeiten
Wenn Sie in diesen Situationen die Interessen Ihrer Mitarbeiter kennen, können Sie sie bewusst einsetzen, um einerseits Ihre Ziele zu erreichen, dabei aber auch die Interessen der Mitarbeiter zu berücksichtigen. Win-Win also.
7 Methoden zum Erkennen von Interessen
Wie erkenne ich aber die Interessen meiner Mitarbeiter überhaupt, damit ich sie anschließend einsetzen kann? Hier die 7 einfachsten Methoden.
- Eigenes Interesse äußern und damit über das Interesse der anderen lernen: „Das scheint Ihnen sehr wichtig zu sein, könnten Sie mir das noch näher erläutern?“
- Um Rat und Hilfe bitten: „Ich sehe, dass Sie nicht anders können. Meine Kollegen werden allerdings weiterhin dagegen vorbringen, dass… Helfen Sie mir: Was könnte ich sagen, um Sie zu überzeugen?
- Nach dem Warum fragen: „Warum sind sie dieser Meinung?“, „Was sind denn die Befürchtungen auf Ihrer Seite?“, „Wo liegt das Problem für Sie?“
- Mit Anerkennung verbinden: „Wenn Ihnen das so wichtig ist, hat das sicher seinen Grund. Was…?“
- Wenn direkte Fragen zu inquisitorisch klingen, versuchen Sie einen Umweg: „Ich bin nicht sicher, ob ich verstanden habe, worum es Ihnen dabei geht.“, „Ich würde gerne verstehen, wieso…“
- Formulieren Sie, was Sie als die Interessen des Gegenübers annehmen. Er/Sie wird Sie in der Regel gerne korrigieren.
- Alternative anbieten mit der Frage: „Warum… nicht…?“ Ihr Gegenüber wird geneigt sein, zu erklären: „Ich werde Ihnen sagen, warum das nicht geht…!“
Unser Interesse liegt natürlich darin: Haben Ihnen unsere Tipps geholfen? Wie ist es Ihnen beim Interessen-Erkennen ergangen?
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