Purpose, Mastery, Autonomy – was steckt hinter dem Konzept von Daniel H. Pink?

 

Viele von uns kennen es aus eigener Erfahrung. Um die Motivation der MitarbeiterInnen zu steigern, setzen viele Unternehmen auf monetäre Anreize. Aber steigern Geld und andere materielle Benefits wirklich die Motivation? Der US-amerikanische Beststellerautor, Daniel H. Pink, hat sich genau mit dieser Frage beschäftigt und in seinem Buch „Drive: The Surprising Truth About What Motivates Usanhand eindrucksvoller Erfolgsbeispiele gezeigt, dass es eben nicht monetäre Anreize sind, die Menschen motivieren. Aber wenn nicht Geld die MitarbeiterInnen motiviert, was dann?

Wesentlich ist, dass Menschen einen Sinn in ihrer Arbeit sehen. Außerdem motivieren der Anreiz immer besser in dem zu werden, was man tut und selbstbestimmtes Arbeiten. Mehr über den Drive-Ansatz erzählt Daniel H. Pink in diesem TedTalk. (link Video Youtube).

MDI bietet seit gut zwei Jahren den offiziellen Drive Workshop an. Darin kommt auch das Thema „Autonomy Day“ vor. Da wir immer gerne – nach dem Motto „Walk the talk“ – unsere Workshop Angebote auch innerhalb des MDI Teams durchführen, haben wir beschlossen, einen Autonomy Day bei MDI zu veranstalten.

Im Zuge von unserem Company OKR Meeting kam die Idee auf. Wir wollen leben worüber wir mit unseren Kunden sprechen und so war auch der Autonomy Day ein logischer Schritt in diese Richtung: jedem Mitarbeiter und jeder Mitarbeiterin sollte die Möglichkeit gegeben werden sich einen Arbeitstag mit einem Thema seiner/ihrer Wahl zu beschäftigen. Agilität und agile Arbeitsformen beschäftigen uns sehr und das war auch der Grund warum wir in diese Richtung weiter gedacht haben. (Insa, Senior Training & Development Consultant, Trainer und HR bei MDI)

Eine Sache war uns dabei vor allem wichtig: Unsere MitarbeiterInenn dürfen selbst bestimmen, woran sie arbeiten – keine Zustimmung einer Führungskraft nötig, keine Kontrolle.

 

Drive Konzept beim Autonomy Day von MDI

„Autonomy, Making Progress und Purpose“ -Die Leitlinien des Drive Konzepts von Daniel H. Pink

Austausch, Torschusspanik und Aufscheinen von Pain Points – Was hat der Autonomy Day bewirkt

 

„Praktizieren was man predigt“ – nach diesem Motto haben wir bereits schon öfter Workshops, wie zum Beispiel den Design Thinking Team Workshop Ende letzten Jahres, durchgeführt. Zum Autonomy Day kam es einerseits durch unseren Fokus auf agile Arbeitsweisen, andererseits wollten wir das Engagement des Teams erhöhen und waren gespannt darauf verschiedene Projekte und Ideen zu sehen/hören.

Als das Team von der geplanten Durchführung des Autonomy Days erfahren hat, waren die ersten Reaktionen komplett unterschiedlich und durchmischt. Von Überforderung – „Was soll ich da nur machen?“ – über Frustration – „Dafür hab ich doch keine Zeit?“ – bis zu Neugier und Vorfreude war alles dabei. Unsere Marketingabteilung hat sogar gemeint: Hm – eigentlich haben wir jeden Tag Autonomy Day! Das heißt eine erste Auswirkung war schon mal Austausch und Beschäftigen mit dem Thema im Team. Man überlegt sich natürlich was man machen kann, wozu es gut sein kann und vor allem macht man sich Gedanken darüber wie man sein Arbeitsumfeld, die Teamzusammenarbeit und dadurch auch MDI allgemein verbessern kann.

„Ja, es erzeugt schon einen gewissen Druck – man will ein gutes Projekt finden, man will etwas bewegen. Auf der anderen Seite ist es zutiefst motivierend und auf eine Art und Weise befreiend: Man hat endlich Zeit, eines der Projekt anzugehen die unter „Wenn wir irgendwann mal Zeit haben…“ auf der ewigen ToDo Liste abgespeichert sind. Für mich war das das Thema Videoproduktion, vor allem unser Know-How bei der Aufnahme von richtig guten Audio- und Videomaterial und ich freue mich sehr über die Fortschritte, die mit einem einzigen Tag Investment möglich waren!“ (Julia, Marketing & Social Media)

Eine weitere Auswirkung war die – wie wir sie gerne nennen – „Autonomy Woche“. In der letzten Woche vor der Präsentation, hat eine gewisse Torschusspanik um sich gegriffen und in allen Abteilungen wurde plötzlich eifrig gebastelt, überlegt, ausprobiert und vorbereitet.

Die bedeutendste Auswirkung war es aber sicher, die verschiedenen Projekte zu sehen und damit das, was die eigenen MitarbeiterInnen bewegt. Es hat sich schnell gezeigt: Einige Themen – zum Beispiel unser Onboardingprozess oder auch das interne Wissensmanagement – wurden von mehreren Personen bearbeitet. Das war für uns ein klares Zeichen, dass hier Handlungsbedarf besteht.

 

Die Hardfacts – Ablauf und Ziele des Autonomy Days

 

Alle festangestellten MitarbeiterInnen bei MDI hatten einen vollen Arbeitstag zur freien Verfügung für ein Projekt ihrer Wahl. Wichtig war nur, dass das Projekt MDI als Unternehmen oder uns als Team in irgendeiner Art und Weise voranbringt oder Vorhandenes verbessert. Dabei gab es keine Einschränkungen, jeder war frei das zu machen worauf er Lust hatte – nur der Einsatz von finanziellen Ressourcen musste mit der eigenen Führungskraft abgeklärt werden.

Am Ende des ersten Quartals fand dann der Autonomy Day statt – ein Treffen im informellen Rahmen, bei dem alle MitarbeiterInnen ihre Projekte und Ergebnisse präsentierten, natürlich inklusive CEO. Wir wollten dem ganzen so viel Fokus und Gewicht geben, dass das Ziel im ersten Quartal sogar auf Company OKR Ebene verankert wurde.

Präsentation beim MDI Autonomy Day

Im gemütlichen Rahmen, außerhalb des Büros fand der erste MDI Autonomy Day statt

Wie geht es weiter?

 

Mit insgesamt 13 unterschiedlichen Projekten ist der erste MDI Autonomy Day erfolgreich über die Bühne gegangen. Es war wirklich spannend zu sehen, welche Ideen sich alle MitarbeiterInnen überlegt haben und welche Themen die einzelnen Abteilungen bzw. Teams besonders beschäftigt haben. Nun geht es aber in die spannendste Phase: die Umsetzung. Mehrere Dinge haben wir bereits als Impulse aufgenommen und auch schon einen Maßnahmenplan erstellt. Vor dem Autonomy Day haben wir uns darauf geeinigt, dass wir mindestens fünf Projekte im nächsten Quartal umsetzen wollen und einige Ideen wurden bereits realisiert. So verwenden wir seit dem Autonomy Day zum Beispiel das Kommunikationstool Yammer, ein soziales Netzwerk für Unternehmen und haben außerdem seit Neuestem auch ein mobiles Videostudio, das im Rahmen des Autonomy Days entstanden ist. Die Verantwortung für die Umsetzung liegt hauptsächlich beim jeweiligen Ideenbringer in Abstimmung mit dem oder der Bereichsverantwortlichen.

Wir sind gespannt welche Projekte in nächster Zeit noch umgesetzt werden und sind uns bei einer Sache alle sicher, nämlich, dass das nicht der letzte Autonomy Day bei MDI war.

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