So kreierst du Connectedness in einer hybriden Arbeitswelt
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So kreierst du Connectedness in einer hybriden Arbeitswelt
In seinem neuen Rise-Kurs teilt unser Trainer und Partner Peter Grabuschnig sein ganzes Wissen über Hybrid Leadership. Er bietet einen reflektierten Blick auf dein Führungsverhalten in Zeiten von neuer Arbeit, Arbeitsort und zunehmender Flexibilität.
In diesem Blogartikel gehen wir darauf ein, wie du Verbundenheit und eine hybride Kultur schaffen kannst. Viel Spaß beim Lesen!
Flexibilität und ihre Schattenseiten
Ist hybride Arbeit wirklich schuld an der abnehmenden Verbundenheit der Beschäftigten mit ihrem Unternehmen? In den letzten Jahren hat das Zugehörigkeitsgefühl der Beschäftigten zum Unternehmen immer mehr abgenommen. Laut einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens Gartner fühlen sich nur 25 % der Beschäftigten ihrem Unternehmen stark verbunden.
Generell kann zwischen zwei verschiedenen Bereichen der Zugehörigkeit unterschieden werden. Auf der einen Seite sind eine klare Vision und Orientierung wichtig. Wenn die Menschen wissen, wohin die Reise geht und die Richtung für sie stimmt, dann fühlen sie sich zugehörig.
Verbundenheit mit dem Unternehmen
Einfach ausgedrückt: Ich weiß, was die Kultur und die Strategie meines Unternehmens sind, und ich glaube auch, dass es die richtige ist. Der zweite Bereich wäre die Verbundenheit mit dem Unternehmen. Damit ist gemeint, dass mir die Kultur des Unternehmens, in dem ich arbeite, wichtig ist und dass ich mich mit ihr identifiziere.
Wenn wir also ein hohes Zugehörigkeitsgefühl schaffen wollen, müssen wir Klarheit über die Richtung und die Ziele schaffen, aber auch eine Kultur, in der sich die Mitarbeiter:innen wohl fühlen und mit der sie sich identifizieren können.
Die Ergebnisse der Gartner-Studie
Wenn wir uns die Zahlen und die Studie ansehen und nur 25 % ein starkes Zugehörigkeitsgefühl verspüren, könnte man diese Zahl damit in Verbindung bringen, dass die Menschen zu Hause arbeiten und sich nicht verbunden fühlen, weil sie einander nicht mehr so oft sehen.
Gartner hat dies untersucht und ist zu einem spannenden Ergebnis gekommen: Unternehmen, die radikale Flexibilität in Bezug auf Zeit, Ort und Art der Arbeit zulassen, haben mit bis zu 53% die höchste Verbundenheitsrate. In Unternehmen, die wenig bis gar keine Flexibilität zulassen, hatten dagegen nur 18% der Beschäftigten ein hohes Zugehörigkeitsgefühl.
Je mehr Vertrauen wir unseren Beschäftigten in Bezug auf Flexibilität entgegenbringen, desto stärker fühlen sie sich mit dem Unternehmen verbunden.
Andere Nebeneffekte
Dies hat noch weitere, sehr wichtige Nebeneffekte. Mitarbeiter:innen, die eine hohe Verbundenheit mit dem Unternehmen haben, erbringen bis zu 30 % höhere Leistungen und bleiben mit 36 % höherer Wahrscheinlichkeit im Unternehmen.
In der Vergangenheit haben Unternehmen oft versucht, eine emotionale Bindung durch schön eingerichtete Büros und häufige Interaktionen mit ihren Mitarbeiter:innen aufzubauen, damit sich die Menschen am Arbeitsplatz wie zu Hause fühlen können. Sie glaubten, auf diese Weise eine gewisse Verbundenheit zu ihren Mitarbeiter:innen schaffen zu können.
Das hat vor der Pandemie nicht funktioniert und ist auch heute in der hybriden Arbeitswelt unwirksam. Nur wenige, die einen schönen Arbeitsplatz zu Hause haben, gehen ins Büro, weil es so modern ist oder weil es dort Kaffee gibt.
Welche Möglichkeiten gibt es also, um die Verbundenheit mit deinen Kolleginnen und Kollegen zu fördern?
Ich habe drei Tipps für dich.
1. Emotionale Verbundenheit
Es geht nicht um körperliche Nähe – deine Mitarbeiter:innen müssen das Gefühl haben, dass du für sie da bist und ihnen bei Problemen zur Seite stehst. Das gibt ihnen das Gefühl, dass sie dir wichtig sind und sie sich gesehen fühlen.
Stelle sicher, dass du immer weißt, was mit deinen Mitarbeiter:innen los ist. In einem hybriden Arbeitsumfeld ist es leicht zu übersehen, wenn es zu Konflikten zwischen den Beschäftigten kommt.
Sei nah an deinen Mitarbeiter:innen und sei für sie da. Es muss nicht immer ein Videoanruf sein, du kannst auch einfach anrufen und fragen, wie es ihnen geht und ob sie etwas von dir brauchen. Verfügbarkeit bedeutet aber nicht, dass du rund um die Uhr erreichbar bist. Legt mit eurem Team fest, wann und wie ihr füreinander erreichbar sein werdet.
2. Mikrokulturen
Gleichschaltung ist wichtig. Die Unternehmenswerte sind wichtig. Eine gut kommunizierte Strategie ist wichtig. Aber das sind meist Dinge, die sich auf einer sehr hohen Ebene abspielen und für dein Team nicht immer leicht zu erfassen und umzusetzen sind.
Deshalb ist es sinnvoll, sich als Team zu definieren. Überlegt gemeinsam, wie ihr miteinander umgeht. Aber auch, welchen Beitrag du zur Unternehmensstrategie leisten kannst und wie du die Unternehmenswerte lebst oder sie sogar für dich selbst priorisierst.
Eine Mikrokultur in einem Team hat nichts mit Abgrenzung zu tun. Ganz im Gegenteil – es geht darum, dich zu fragen, welche Identität und Integrität du als Team hast und wie du zum Gesamterfolg des Unternehmens beitragen kannst.
Dazu gehört auch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit anderen Teams und Abteilungen. Ein Gefühl der Zugehörigkeit zum Unternehmen beginnt immer mit einer starken Verbundenheit mit dem eigenen Team oder der eigenen Abteilung.
3. Kultur durch die Arbeit und nicht durch das Büro verbreiten
Ob es ein neues Büro mit modernen Möbeln ist, ein Bild mit den Unternehmenswerten mit hundert Unterschriften darauf oder das Firmenlogo über dem Haupteingang – unser Unternehmen ist immer präsent.
Zu Hause sehen die Dinge ein bisschen anders aus. Das wirft sofort die Frage auf – wie nehme ich mein Unternehmen wahr, wenn ich zu Hause vor dem Bildschirm sitze? Meine physische Umgebung hat nicht viel mit dem Unternehmen zu tun. Ob ich dort mit einem Laptop des einen oder anderen Unternehmens sitze, macht keinen Unterschied, oder?
Wir müssen darüber nachdenken, wie unsere Mitarbeiter:innen unser Unternehmen zu Hause erleben. Das kann zum einen durch haptische Objekte geschehen, aber auch durch individuelle Arbeitsabläufe. Ein virtueller Hintergrund mit Büroräumen, Logos oder Slogans ist ein Anfang.
Stärke deine Verbundenheit
Aber auch kleine Geschenke an die Mitarbeiter:innen können unterstützend wirken. Eine Teilnehmerin erzählte mir kürzlich von einem Geburtstagsgeschenk, das sie vor Jahren von ihrem Unternehmen erhalten hat – ein Strandtuch mit einem Slogan darauf, das sie immer noch benutzt, wenn sie in den Urlaub fährt. Schließlich gibt es keine besseren Markenbotschafter:innen als unsere Mitarbeiter:innen, oder?
Überlege dir, wie dein Unternehmen von den Menschen zu Hause wahrgenommen wird und vor allem, wie es sichtbarer wird. Die Abläufe sollten immer die Werte des Unternehmens widerspiegeln. Wenn dein Unternehmen zum Beispiel behauptet, innovativ zu sein, sollten deine Mitarbeiter:innen nicht durch langsame und bürokratische Arbeitsabläufe gestört werden.
Es ist auch wichtig, dass die Mitarbeiter:innen weiterhin ihre Wirkung sehen. Im Büro geschieht das oft durch informelle Gespräche auf den Fluren und soziale Interaktionen untereinander. Dort bekam man oft automatisch ein Feedback, wenn man etwas zum Besseren verändert hatte.
Heute vermittelst du proaktiv diese Wertschätzung und das Gefühl, dass wir etwas beigetragen haben. Als letzte Aufgabe definiere für dich mindestens eine Maßnahme, die du umsetzen möchtest, um deine Verbundenheit zu stärken!
Wir hoffen, dass dir dieser Ausschnitt aus Peters Rise-Kurs gefallen hat! Du kannst uns kontaktieren, wenn du an diesem Kurs interessiert bist, oder uns auf unserem Blog verfolgen, wo wir auch andere Inhalte des Kurses geteilt haben.
Peter Grabuschnig
Trainer, Coach & MDI Partner
Peter Grabuschnig ist erfolgreicher Trainer, Mindset-Coach und Berater. Als Partner des internationalen Führungskräfteentwicklungs-Unternehmen MDI- Management Development International – unterstützt er weltweit Führungskräfte in ihrer Entwicklung. Er hat in den letzten Jahren mehr als 40 Nationalitäten trainiert und gilt als Experte für Training Design. Mit seinem Webinar-Guru Framework hat er ein Tool entwickelt, dass dabei hilft Trainingsinhalte für erfolgreiches und aktivierendes, virtuelles Lernen zu designen.
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